Als decken wird der Vorgang bezeichnet, der bei Haus- und Nutztieren zur natürlichen Befruchtung (a. Natursprung) genutzt wird. Es wird eine Trächtigkeit, also ein Zustand der Gravidität (lat. Schwangerschaft) herbeigeführt, indem ein männliches Tier eine weibliche Artgenossin durch Geschlechtsverkehr begattet und befruchtet. In der Tierzucht und in der Umgangssprache spricht man hier davon, eine Ziege zu decken bzw. decken zu lassen.
Paarung, Begattung, Kopulation
Im Allgemeinen handelt es sich bei Ziegen um äußerst fruchtbare Tiere. Zur Deckzeit, welche bei saisonal brünftigen Ziegen im Herbst ist, liegt die Chance, dass der Deckvorgang erfolgreich ist bei 90%-95%. Zwergziegen sind ganzjährig fruchtbar. Die Empfängnis ist auch asaisonal möglich.
Deckzeit von weiblichen Ziegen
In der Brunftzeit, wenn die weiblichen Tiere brünftig bzw. brünstig sind, verändert sich das Verhaltensmuster. Die Tiere müssen dabei breits zwischen 7 und 15 Monate alt sein und dreiviertel ihres Endgewichts erreicht haben. Ist das der Fall, werden diese Paarhufer-Damen innerhalb der Herde zur Brunft- bzw. Brunstzeit auffallend unruhiger, wedeln verstärkt mit ihren Schwänzen, stoßen einander oder neigen zu bockähnlichem Aufspringen auf andere Artgenossinen. Das auffälligste Verhaltensmuster sind jedoch die hingebungsvollen Schreie. Das sind Zeichen, einen Bock in die Herde aufzunehmen.
Böcke in der Brunftzeit
Auch das Verhalten von männlichen Ziegen, den Geißböcken ändert sich. Auffällig ist das Flehmen, indem sie die Oberlippe hochziehen. Das ist verhältnismäßig harmlos im Vergleich zur generell aggressivere Art, die Böcke zu dieser Zeit an den Tag legen. Um zu den Ziegen zu gelangen, durchbrechen die hormongelenkten Tiere auch gerne Gehege und brechen aus. Befindet sich der Bock innerhalb des Geheges mit den brünftigen Weibchen, markiert er mit seinem Kopf durch leichtes Anstoßen seine Geschlechtspartnerinnen. Dazu sondern Männchen über Talgdrüsen, den Haarbalgdrüsen an ihren Hornansätzen einen intensiven Geruch aus, der in unserer Wahrnehmung als unangenehm empfunden wird. Äußerlich nehmen sie oftmals eine gelbliche Färbung an, die auf das Maulharnen zurückzuführen ist. Dabei tränkt der Bock sein Bärtchen, Maul oder Kopf im eigenen Urinstrahl.
Der Zyklus einer Ziege
Ein Menstruations-Zyklus einer Ziege, in der die Ovulation stattfindet, umfasst etwa 3 Wochen (21 Tage). Zur Brunfzeit, wenn die Tiere gedeckt werden sollen, empfiehlt es sich, einen Bock für 42 Tage, also zwei Ziegen-Zyklen in der Herde mitlaufen zu lassen. Nach den insgesamt sechs Wochen sollte die zuvor erwähnte Erfolgschance erreicht werden.
Die Besamung durch den Bock
Ist der Bock in der Herde mit den begattungsbereiten Ziegenweibchen, dauert der eigentliche Deckvorgang bei dem die Besamung stattfindet wenige Momente. Der Bock springt auf die Ziege auf, kurz darauf erfolgt das charakteristische ausstrecken des Tieres, während es nachstößt. Sollte er innerhalb der 42 Tagen dennoch von den Ziegen zunächst zurückgewiesen werden, ist Geduld gefragt, da die Paarungsbereitschaft nur zum Höhepunkt der Brunftzeit von Weibchen vorhanden ist.
Böcke sind zu dieser Zeit sehr aktiv und können in der Regel etwa 40 Ziegen begatten. Bei einer zu kleinen Menge sind sie unter Umständen nicht genug ausgelastet, was durch ihre aggressivere Art zu Ausbrüchen auf der Suche nach Weibchen führen kann.