Startschuss war im November 2018. Seit breits 30 Monaten kooperieren also Bioland und Lidl schon, um Bioprodukte einer breiten Käuferschicht zugänglich zu machen. Auszeichnend ist hierbei, dass die Regale des Discounters mit hochwertigen Produkten bestückt werden, die mit strengeren Bio-Auflagen als nur EU-Standard (PDF) produziert wurden. Erkennbar sind diese am quadratischen Siegel mit dunkelgrünem Hintergrund und den namensgebenden Bioland-Lettern wie im Artikelbild ersichtlich.
Bei Bioland steht nicht nur Bio drauf, sondern ist auch Bio drin
Die breite Masse an Konsumenten ist noch immer verwirrt. Neben dem relativ großzügigen EU-Bio-Siegel, existieren zahlreiche Marketing-Variationen, um dem Kunden ein gutes Gewissen beim Kauf zu suggerieren. Doch das sei nur gegönnt, wenn man seiner eigenen Pflicht als Konsument nachkommt und grundlegende Informationen vor dem Kauf einholt. Das Wirtschaften unter Bioland und den sieben Grundprinzipien ist auch mit Leidenschaft verbunden. Die strengeren Auflagen lassen sich nicht nicht direkt monetarisieren, wie es oftmals angenommen wird. Jene Siegel neben Bioland wie Naturland und das EU-weite, ebenfalls strenge Demeter folgen Prinzipien; Bodenfruchtbarkeit, artgerechte Haltung, biologische Vielfalt, natürliche Lebensgrundlage, Verzicht auf Pestizide und viele mehr. Kein Vergleich zum EU-Standard also.
Lidl hat sein Versprechen gehalten
Nach Ankündigung ging ein Raunen durch die Reihen der Bioland-Landwirte. Auch wir sprachen darüber. Werden unter Bioland produzierte Produkte schlussendlich zur billigen Discountware? Mehr und mehr werden Bioprodukte schließlich angenommen, doch teurer als konventionelle sind sie noch immer. Das hat einen guten Grund, da hochwertige Bioprodukte durch ihre Auflagen schwerer zu produzieren sind. Das schlägt sich auf die Herstellungskosten bei Bauern nieder, die die Ausgaben kompensieren müssen; Bioprodukte werden teurer angeboten.
Der Discounter-Riese Lidl hat bis zum aktuellen Zeitpunkt sein Wort gehalten. Die Intention war es nicht, Bioprodukte zu verschleudern, sondern sich dem Bewusstsein der Konsumenten anzunähren. Und so liegen zwar Bioland-Produkte, die mit BioOrganic, aber zusätzlichem Bioland-Siegel, vermarktet werden, in der Auslage, aber rabattiert werden sie nicht.