Lidl und Bioland gelingen ein Meilenstein in der Land- und Lebensmittelwirtschaft. Hochwertige, heimische Bio-Produkte werden einem breiteren Verbraucherstamm ab November 2019 angeboten und sukzessiv im Jahr 2020 ausgebaut. Die Kooperation zeugt von Engagement in Sachen Nachhaltigkeit.
Discounter-Bio-Produkte genießen bei Kunden keinen hohen Stellenwelt. Meist werden hier EU-Standards eingehalten, die lockerer mit dem Thema umgehen als die sogenannten Prämiumsiegel. Darunter zählen Verbände wie Demeter oder Bioland. Wer das grüne Quadrat mit dem weißen Bioland-Schriftzug auf einer Packung sieht, kann sich sicher sein, dass bei der Erzeugung des Bio-Produkts ethisch verantwortungsbewusst und nach strengen Standards gehandelt wurde.
Der führende Verband für ökologischen Landbau in Deutschland und Südtirol geht gemeinsam mit Lidl nach fast zweijährigen Gesprächen den nächsten Schritt, um Verbrauchern zukünftig ein breites Sortiment an hochwertigen und heimischen Bioland zertifizierten Bio-Produkten zugänglich zu machen, sowie eine langfristige Weiterentwicklung einer nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft zu erzielen.
Ab November 2019 fällt der Bio-Startschuss
Einzelne Produkte wie etwa Bioland-Äpfel, Kresse und Gartenkräuter werden bundesweit in rund 3200 Lidl-Filialen verkauft. Ab Januar 2019 folgt ein weiterer Schritt, sodass Anfang des Jahres bereits ¼ des Bio-Sortiments von Lidl die strengen Bio-Standards von Bioland einhalten. Darunter befinden sich Produkte wie Käse, Milch und Butter. Daneben plant man ebenso Weizen- und Dinkelmehl sowie Bioland-Kartoffeln in den Filialen zu vertreiben und schrittweise weitere Obst- und Gemüseartikel auf bundesweiter Ebene unter Berücksichtigung regionaler und saisonaler Verfügbarkeit zu offerieren.
Vermarktet werden die Produkte unter der Dachmarke „BioOrganic“. Ob es sich tatsächlich um ein Bioland zertifiziertes Produkt handelt, erkennt der Kunde im Laden am grünen Quadrat mit dem weißen Bioland-Schriftzug auf der Packung. Jan Bock, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl Deutschland sagte dazu, dass man das Lidl Bio-Sortiment gemeinsam mit Bioland schrittweise erweitern wolle und Bio-Produkte dort, wo es möglich wäre, auf hohen Bioland-Standard anhebe.
Gemeinsam verfolgen Lidl und Bioland einen ganzheitlichen Ansatz, der alle sieben Bioland-Prinzipien berücksichtigt:
- Im Kreislauf wirtschaften
- Bodenfruchtbarkeit fördern
- Tiere artgerecht halten
- Wertvolle Lebensmittel erzeugen
- Biologische Vielfalt fördern
- Natürliche Lebensgrundlagen bewahren
- Menschen eine lebenswerte Zukunft sichern
Lidl sichert dagegen mit den rund 3.200 Filialen Millionen von Verbrauchen den Zugang zu hochwertigen Bio-Lebensmitteln.
Bioland möchte keine Kompromisse
Dass man keine Kompromisse eingehen möchte, unterstreichte Jan Plagge, Präsident des Bioland e. V. Entscheidend sei, dass man die strengen Bioland-Standards und die zugrunde liegende Prinzipien umsetzen könne sowie die sozialen und ethischen Werte berücksichtigt. Lieferbeziehungen würden langfristig und fair gestaltet. Erzeuger und Betriebe erhielten so sichere Absatzmöglichkeiten auf Dauer, während man stets das Tierwohl, die Umwelt und das Klima mit jedem Kauf eines zertifizierten Produktes schütze. Gemeinsam möchte man durch eine faire Vergütung Betrieben eine Weiterentwicklung ermöglichen und zugleich konventionellen Erzeugern neue Anreize schaffen auf ökologischen Landbau umzustellen.