Wie reagieren Ziegen auf den Frühling und die steigenden Temperaturen?
Dabei sprechen wir nicht von der Liebe, die im Frühling in der Luft liegt. Bei Ziegen würde man eher von Herbstgefühlen sprechen. In diesem Jahr hatten wir und unsere Ziegen besonders viel Glück. Anders als das Sprichwort „April April, der weiß nicht was er will“ es besagt, hatten wir in diesem Jahr ein besonders mildes Jahr. Glaubt man so manchem Radiomoderator, war der diesjährige April laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Etwa fünf Grad wärmer als in früheren Jahren sei er gewesen. 12,4 Grad Celsius im Durchschnitt.
Ziegen sind Sonnenanbeter
Nach dem morgendlichen Melkvorgang, wenn Anita den Melkstand gerade reinigt, nutzen unsere Ziegen – dabei sprechen wir von der ganzen Ziegenherde- einen kleinen Snack in Form von Gras, Heu oder Silo zu sich und begeben sich umgehend vor die Tür. Eine Besonderheit unseres Stalles ist es nicht nur, dass sich Ziegen in einem großen Gehege im Inneren des Ziegenstalles befinden, sondern auch jederzeit vor die Tür können.
Über eine kleine Rampe wird es den Ziegendamen ermöglicht, zu beiden Stallseiten nach Draußen in die Sonne zu gehen. Dort erwartet die Herde aber keine grüne Wiesen- und Weidenfläche. Die befinden sich gegenüber des Stallgebäudes. Zum Weiden dürfen die Tiere aber erst etwa Mitte Mai raus.
Ziegen sind wie Hühner, sie baden im Sand
Statt des frischen Grases erwartet die Ziege eher ein karges Bild. Denn die werten Damen haben etwas mit Hühner gemeinsam. Nicht etwa, dass beide ein Lebensmittel und Naturprodukt produzieren, das von uns Menschen konsumiert wird. Bei Hühnern offensichtlich die gesunden Eier, bei Ziegen ist es die leckere und ebenfalls gesunde Ziegenmilch. Nein, stattdessen mögen es beide Tiere im Sand zu baden.
Kommt man bei schönem Wetter, jetzt im Frühling oder später im Sommer zu uns in den Stall, erblickt man, wie ein Großteil der Ziegendamen die Gunst der Stunde nutzt und sich genüsslich nicht nur im Sand badet, sondern auch in der Sonne. Und da es sich um Herdentiere handelt, liegen Ziegen nicht vereinzelt in der Gegend verstreut, sondern fast wie aufgereiht in einer Linie Ziege hinter Ziege.
Ziegen dösen und produzieren Milch dabei
Für den Milchbauern bringt das Faulenzen und Dösen der Ziegen in der Sonne einen Vorteil mit sich. In den Ruhephasen produzieren unsere Wiederkäuer, während diese nach dem Melkvorgang sich vollgefressen haben und den Nahrungsbrei heraufwürgen um ihn dann schließlich weiter zu verdauen, die so kostbare Ziegenmilch. Produziert wird die Milch nämlich verstärkt in der Ruhephase unserer Paarhufer zu deren Unterordnung die Wiederkäuer wie Ziegen gehören. Aus diesem Grund ist der morgendliche Melkvorgang ertragreicher als der abendliche.