Dass Ziegen zu den Säugetieren gehören, das wissen wir bereits. Zum Zwecke der Versorgung ihrer Nachkommen, den Kitz, haben sie einen Milchfluss, der durch die Milchdrüsen erst ermöglicht wird. Diese Drüsen sind Teil der Zitzen und werden auch Striche genannt. Diese sind wiederum Teil des Euters (lat. Mamma) welches sich zwischen den Hinterläufen, also den Hinterbeinen der Tiere befindet.
Nicht nur Jungtiere nutzen Zitzen, um Milch zur Ernährung herauszusaugen. Auch Melkmaschinen mit ihren gummierten und daher weichen Saugöffnungen werden über die Zitzen gestülpt, wo sie durch einen leichten und stetig wechselnden Unterdruck in einem speziellen, auf Ziegen abgestimmten Rhythmus, die Milch aus der Zitze massieren.
Auch kleine Euter geben viel Milch
Die Größe des Euters gibt übrigens keine Rückschlüsse darüber auf, ob darin mehr oder weniger Liter Milch produziert werden. Auch kann daran nicht gemessen werden, in welchem Abschnitt der Laktationskurve sich die Ziege befindet.
Die Laktationskurve gibt nach dem ersten Wurf die Mengenentwicklung des Milchflusses der Ziege an. Zunächst findet eine Steigerung der Milchproduktion statt, die über die Lebensspanne der Ziege hinweg wieder abnimmt. Wie viele Liter Milch im Durchschnitt Ziegen abmelken, haben wir bereits im „Wie viele Liter geben Ziegen“ Artikel erfasst.
Zwei oder vier Zitzen?
Anders als Milchkühe mit zwei und Schweine mit sieben bis neun, haben Ziegen nur einen Milchdrüsenkomplex. Je eines solchen Komplexes treten Zitzen immer paarweise auf. Das bedeutet, Ziegen haben zwei Zitzen.
Auch Beizitzen können sich je nach Tier bei der Geburt bilden. Meist in verkümmerter, ungünstig angeordneter oder krankheitsanfälliger Form, die nur selten milchführend ist. In der Zucht werden diese Beizitzen daher oftmals selektiert, da eine erbliche Weitergabe möglich ist.
Übrigens, Kühe haben in der Regel vier Zitzen, also zwei Paare bzw. 4 Euterviertel.