Inhaltsangabe
- Aufbau des Magensystems
- Ziegen sind Wiederkäuer
- Äußerliches Erscheinungsbild des Pansens
- Die Reise der Nahrung durch den Magen – Erster Abschnitt
- Aufgabe des Pansens
- Wortherkunft: Pansen
Aufbau des Magensystems
Im ersten Teil unserer Reihe rund um den anatomischen Aufbau des Magens von Wiederkäuern, widmen wir uns dem Pansen. Dieser bildet in Verbindung mit den beiden Vormägen Netzmagen und Blättermagen sowie dem Labmagen das mehrhöhlige Magensystem, welches die Verdauung von Futter bei Wiederkäuern einleitet.
Der Pansen ist der größte Abschnitt des Magensystems und Teil einer größeren Formation aus verschiedenen Mägen. Im Unterschied zu Monogastriern – Lebewesen wie dem Menschen – die nur einen (mono) Magen (gaster) besitzen, durchläuft die gefressene Nahrung bei Wiederkäuern wie der Ziege, die bereits oben erwähnten und zusammenhängenden Hohlorgane; Pansen, Netzmagen, Blättermagen, Labmagen. Zusammen mit dem Pansen (Rumen ↓) formt der Netzmagen (Retikulum) den Ruminoreticulum, da beide Magenkammern durch Kontraktion das Wiederkauen erst ermöglichen und funktionell eng zusammenarbeiten.
Ziegen sind Wiederkäuer
Um feststellen zu können, ob Ziegen Wiederkäuer sind, muss nicht gleich der Körper eines Tieres seziert werden. Auch äußerlich macht sich bemerkbar, dass es sich bei Ziegen um sogenannte kleine Wiederkäuer handelt. Denn auch Ziegen stoßen ihre Nahrung wiederholt auf, um es zu zerkauen. Als gesund gelten 60 bis 65 Kaubewegungen. Für das weitere Verständnis können Wiederkäuer und Ziegen als Synonyme verwendet werden.
Äußerliches Erscheinungsbild des Pansens
Nimmt die Ziege ein hohes Volumen in Form von Gräsern, Heu, Silo, Blättern, Gewächsen oder anderen Arten von Futter zu sich, zeichnet sich der Pansen deutlich auf der rechten Flanke des Tieres ab. Das Fassungsvermögen bzw. Volumen des Pansens liegt bei etwa 15 Litern und nimmt einen Großteil des Gesamtmagenvolumens ein.
Die Reise der Nahrung durch den Magen – Erster Abschnitt
Die Verdauung der aufgenommenen Nahrung nimmt ihren Anfang, nachdem die Ziege das Futter über den Mund vertilgt und zunächst unzerkaut herunterschluckt. Daraufhin landet es über die direkt verbundene Speiseröhre im ersten großen Abschnitt, dem Pansen. Befindet sich das Tier in einer ruhigen Phase, beginnt es wiederzukauen, indem es die Nahrung portionsweise in den Mundraum hochwürgt, wo diese durch die Kraft des Kiefers und den scharfen Zähnen zu einem Brei zerkleinert und aufgeweicht wird. Der entstandene Nahrungsbrei wandert durch anschließendes Herunterschlucken zurück in die Speiseröhre in den Netzmagen, der ebenso mit dem Pansen verbunden ist. Dieses Hochwürgen zeichnet die Verdauung der Wiederkäuer aus und verhalf ihnen zu ihrem Namen.
Aufgabe des Pansens
Die primäre Aufgabe des Pansens liegt bei der Aufspaltung von Zellulose und Aufnahme von Stoffen durch Mikroorganismen. Im Gegensatz zu den vorher erwähnten Monogastriern wie dem Menschen, erweist sich dieser Zusammenschluss der vier Mägen als Vorteil, um Zellulose in Energie umwandeln zu können, anstatt diese als unverdauliche Ballaststoffe auszuscheiden.
Wortherkunft: Pansen
Das Wort Pansen ist dem Lateinischen entlehnt und steht für (dicker) Bauch oder Wampe. Laut Duden entwickelte es sich über das Französische „panse“ zur heute verwendeten Form. Im Englischen wird dieser Teil der Verdauungsorgane Rumen oder Paunch bezeichnet.
• Einleitung – Wie viele Mägen haben Ziegen
• Teil 1 – Der Pansen
• Teil 2 – Der Netzmagen
• Teil 3 – Der Blättermagen
• Teil 4 – Der Labmagen