Das Verdauungssystem von Wiederkäuern zeichnet sich durch eine effiziente Zusammenarbeit von insgesamt vier Magenabschnitten aus. Dadurch ist es ihnen möglich, Kohlenhydrate zu verstoffwechseln, die beispielsweise für uns Menschen energetisch unverwertbar sind: Ballaststoffe. Da Wiederkäuer pflanzenfresser sind und solche Nahrungsmittel im Allgemeinen wenig Energie liefern, ist diese Effizienz auch notwendig.
Nachdem eine Ziege Gräser, Heu, Silo, Blätter oder andere Gewächse frisst, wandert es als grob zerteilter Nahrungsbrei zunächst in den ersten Magenabschnitt, dem Pansen, wo es nach kurzer Zeit durch dort ausgelöste Kontraktionen wieder in den Mundraum der Ziege transportiert wird. Hier beginnt unsere Zählung:
Faustregel auf dem Prüfstand: 60-65 Kaubewegungen sind gesund
Im Allgemeinen geht man von 60-65 Kaubewegungen von einer Ziege pro Minute aus, nachdem der Nachrungsbrei hochgewürgt wurde. Es entsteht eine kurze Pause zwischen dem im Pansen zwischengelagerten Brei und dem, der nach wiederholtem Kauen in den nächsten Abschnitt weitergeschickt wird. Diese Pause fließt nicht in die Rechnung mit ein.
Wir haben bei insgesamt zwölf Ziegendamen genauer hingeschaut, sie aufgenommen und genau nachgezählt: Die geringste Menge an Kaubewegungen pro Minute lag dabei bei 76. Berücksichtigt man allerdings alle Wiederkäuer in unserer Beobachtung, so kauen Ziegen pro Minute 88 Mal.
Wir bleiben am Ball und setzen unsere Statistik fort.