Die Brunstzeit ist mit einer Veränderung des Verhaltens verbunden. Weibliche Ziegen locken durch auffälliges und lautes Verhalten potenzielle Deckpartner an. Böcke sind buchstäblich hormongesteuert und sprichtwörtlich blind vor… Lockreizen. Da der Höhepunkt der Brunst zeitlich in den Herbst fällt, verliert man allzu gern aus dem Blick, dass die Zyklen einer Ziege nicht nur in diese Zeitperiode fallen.
Das Brunstverhalten steigert sich allmählich
Schon im Juni/Juli etwa zur Sommersonnenwende, wenn die Tage kürzer werden, zeichnet sich ein erstes Verhalten der Brunst ab. Statt eines plötzlichen Übergangs, stellt sich allmählich Unruhe in die Herde ein, unauffällige Verhaltensmuster wie Schwanzwedeln verstärken sich. Je mehr Wochen verstreichen, desto lauter werden einzelne Ziege und damit die ganze Herde, die schleichend zum typischen Brunstverhalten übergeht zu dem beispielsweise die lauten Brunstschreie zählen. So verläuft es bis Ende August und in den Herbst hinein. Genau die Zeit, in der saisonale Ziegenrassen in der Regel gedeckt werden.
Was, wenn trotz Brunst nicht gedeckt wurde?
Bleibt die Empfängnis einer Ziege durch einen passenden Ziegenbock aus, hört das Brunstverhalten nicht plötzlich auf. Da eine Ziege nicht jährlich lammen muss, begleitet das herbstliche Verhalten den Landwirt bis in das Frühjahr hinein. Etwa bis zu der Zeit in der tragende Tiere beginnen, ihre Zicklein meist im Doppelpack zu gebären.
Erst dann flacht das temparamentvolle Verhalten langsam ab. Dabei ist der Übergang von der meckernden Zicke zur meckernden Ziege fließend. Einen genauen Zeitpunkt kann man hierfür nicht definieren. Die vorher herreschende Ruhe wird einem erst bewusst, sobald das brünstige Verhalten der Hornträger mit den Wiederkäuermägen im Juni und Juli zur nächsten Sommersonnenwende wieder Fahrt aufnimmt.