Die Wiederkäuer sind in gewisser Weise auch Wandertiere. Agil, aufgeweckt und immer in der Herde unterwegs. Im Stall stecken sie ihre Köpfe durch die Zwischenräume der senkrechten Streben. Um zu fressen, müssen sie stehen, sonst gelangen sie nicht an ihr Futter. Auch auf dem Melkstand müssen die Tiere stehen, damit man an ihr Euter mit dem Melkgeschirr gelangt.
Doch sobald die Tiere fertig gemolken sind und sie wieder Zeit zum Wiederkäuen haben, strecken die Paarhufer auch gerne ihre vier Läufe von sich und konzentrieren sich voll darauf, den Nahrungsbrei ihrem Pansen zukommen zu lassen und ihn wieder heraufzuwürgen. Und das geschieht auch im Liegen, zum Beispiel bei schönstem Sonnenschein. Wer kann es ihnen verdenken?
In der Nacht sieht es dabei nicht anders aus. Ziegen legen sich gerne aufs Stroh mit den anderen Ziegendamen aus ihrer Herde. Auf dem Boden verschlafen sie auch gerne wie die meisten Lebewesen viele Stunden der Nacht und des Tages.
Ziegen schlafen demnach also nicht im Stehen. Die im Verhältnis schlanken Beine zum gewichtigen Rumpf müssten eine schwere Last während des Schlafens tragen. Ihre Muskeln stünden unter ständiger Spannung. Dabei sind es auch gerade diese, welche Erholung brauchen, um zu funktionieren. Gäbe es keine erholsamen Stunden, wäre das für ein so agiles Wandertier zumindest in der Natur bei ihren Fressfeinden ein bedeutender Nachteil.